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Posthorn


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TRARITRARA!
Das Posthornheftchen von Willie Jakob & Martin Graf

12 Seiten, inkl."Briefmarken", ca.10x14 cm: 6,- Euro

 


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Die uralte Art der Nachrichtenübermittlung
durch Blasinstrumente gibt es noch heute, z.B. in den Bergen des europäischen Südens und Südostens: auf
Alphorn, Tulnic oder Trembita.
Hier ist das Signal selbst die Botschaft: wer die regionale Tonsprache verstehen kann, weiß, wie es den Nachbarn geht, wo eine Hochzeit gefeiert wird, wem Vieh verloren ging, wer gestorben ist oder was sonst mit diesen Instrumenten traditionell mitgeteilt wird.
 
Das Posthornsignal dagegen kündigt den Boten und die Botschaft nur an: Traritrara, die Post ist da – aber was drinsteht, erfahren wir erst später. Die vom Postillion geblasenen Signale „posaunen“ eben nicht den Inhalt der Briefe in die Welt hinaus, sondern geben Informationen über die Art und Weise ihres Transports.

Aber, wenn wir ehrlich sein wollen, ist der informative Aspekt des Naturhornblasens gar nicht der Grund für dieses Heftchen: uns haben weniger die Inhalte der Signale gereizt wie Extrapost aus Hornstadt, bitte 2 Pferde bereitstellen und den Schmied verständigen, sondern die MUSIK, aus der solche und andere Signale bestehen können.

Auf den relativ kurzen Tierhörnern sind höchstens zwei Naturtöne zu blasen, was nicht nur den nachrichtlichen, sondern vor allem den musikalischen Gebrauch erheblich einschränkt. Durch die Verwendung längerer Hörner oder Trompeten erhöht sich die Anzahl der verfügbaren Naturtöne, wodurch je nach Können und Erfahrung komplexe und virtuose Musik möglich wird.

Beispiele dafür finden sich in der barocken Trompeten- und Hornliteratur. Waren die Clarinbläser „Profimusiker“, so waren es die Postillione eben nicht; ihr eigentlicher Beruf war der Transport der Post, geblasen wurde nebenbei: auf dem Kutschbock oder einem der Pferde sitzend, die linke Hand am Zügel
(weshalb übrigens der Gebrauch von Ventilhörnern ausdrücklich untersagt war: dafür werden beide Hände benötigt).
Dennoch ist auch die Musik der Postillione von ausgesprochener Vielfalt und sehr eigenem Reiz.


Weitere Infos:
Mit vielen Signalen und Musikstücken ausgestattet sowie reich bebildert ist dieses unbedingt zu empfehlende Buch:
Albert Hiller, Das große Buch vom Posthorn, Heinrichhofen’s Verlag Wilhelmshaven 1985

CDs mit historischen Hornsignalen aus Herrn Hillers Posthornbuch bietet: Posthornblaeser

Unser Lieblingsposaunenchor: Fanfare-Iserbrook










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